2019/01 – Asien Kreuzfahrt

Singapur / Singapur

Tag 1 – Die Ankunft

Eine Tour durch den Stadtstaat Singapur.

In vielen Städten versucht man, mit mehr oder weniger Erfolg, die Bebauten Flächen irgendwie zu begrünen. In Singapur drängt sich mir der Eindruck auf, dass man dem grün Flächen zur Bebauung abringen muss.

Es gibt einfach sehr viele Bäume, Wiesen und Parks. Dabei ist aber alles gepflegt, was im Übrigen auf den überwiegenden Teil der Stadt zutrifft. Baustellen werden bei Feierabend abgedeckt, Schilder bitten um Verständnis und bedanken sich. Ich finde das irgendwie wirklich schön.

Neu im diesem Jahr ist, dass – erst einmal nur in der Haupteinkaufsstraße – ein weiteres „Gesetz zum Schutz vor antisozialem Verhalten“, welches das Rauchen in der Öffentlichkeit nur auf dafür vorgesehenen Flächen gestattet. Das schaut aus, wie auf unseren Bahnhöfen. Eine Touristin stand etwa zwei Meter neben dem Bereich und gleich von mehreren Leuten zu Recht gewiesen. Freundlich, aber bestimmt. Sie hingegen war weder freundlich noch verständnisvoll, löschte dann aber die Zigarette.

Gestern hatte ich ja schon ein Bild mit den vielen Schiffen gezeigt. Tatsächlich werden hier täglich 90.000 Container gelöscht oder geladen. Heftig.

In dem letzten 30 Jahren ist Singapurs Größe um 25% gewachsen. Dieses Land wurde künstlich vor der Küste gewonnen. Der dafür erforderliche Sand wurde importiert. Insgesamt wurde dadurch Land in Größe von 8000 Fußballfeldern gewonnen.

Da das Land so rar ist, sind die Wohnkosten entsprechend.
Im Finanzdistrikt liegt der Kaufpreis für eine 130qm Wohnung bei 4-4,5 Millionen Dollar. Der Mietpreis für eine solche Wohnung liegt bei 9000 Dollar pro Monat.

Ich muss raten, aber ich glaube der Reiseführer sprach von Singapur
Dollar. Der steht gerade bei ca. 0.60 Euro. Da wird es gleich viel günstiger.

Ca. 80% der Einwohner wohnen in den Hochhäusern, die auf den Bildern zu sehen sind. 

Hier finde ich, neben den Wäschestangen an den Fenstern und den riesigen Hausnummern an den Häusern, vor allem beachtlich, wie diese Häuser gebaut und verwaltet werden.

Den Bau und die Verwaltung übernimmt der Staat (HDB) und die entsprechen unserem sozialen Wohnungsbau. Die Wohnungen werden sowas wie verpachtet. Für ca. 300.000 Dollar darf man dort 99 Jahre drin wohnen.
Die Wohnungen werden prozentual gemäß der Herkunft der Einwohner des Landes vergeben. Wenn Singapur als z.B. 2% deutsche Einwanderer hat, würden auch 2% der Wohnungen für diese reserviert. Nicht mehr, nicht weniger. Da es mehr Nachfrage als Wohnraum gibt, werden Übergänge auch nicht anderweitig vergeben.
Damit möchte die Regierung erreichen, dass sich die Kulturen besser vermischen. An den Schulen gibt es Aktionstage, in der alle Schüler in die Rolle einer jeweils ausgewählten Ethnie annehmen, sich so kleiden, essen und handeln sollen. Das soll ebenfalls Hürden abbauen und Verständnis schaffen.
Wenn ein Mann seine Freundin fragt, ob man sich für eine gemeinsame HDB Wohnung bewerben soll, gilt das als Heiratsantrag. Nicht sehr romantisch, aber immerhin.
Es gibt das ganze auch privat (Condos) aber das führt nun zu weit.

Trotz der vielen Einwohner ist der Straßenverkehr recht flüssig.
Um das zu erreichen, wurden drei Maßnahmen ergriffen.

  1. Ein neuer Wagen darf nur angemeldet werden, wenn dafür ein anderer abgemeldet wird.
  2. Die Neuanmeldung kostet bis zu 50.000Dollar und gilt nur für 10 Jahre
  3. Es gibt ein ERP System, welches je nach Tageszeit und Verkehrsaufkommen einen unterschiedlich hohen Betrag einzieht (ähnlich unserer Maut)

Der Einfuhrzoll beträgt satte 100%. Damit ist der Besitz eines Autos etwa 3x so teuer wie bei uns.
Das öffentliche Netz ist aber auch sehr gut ausgebaut.

Interessant fand ich auch, dass etwa 220.000 ausländische Haushaltshilfen beschäftigt werden. Die meisten Treffen sich sonntags an speziellen Banken, um Geld nach Hause zu überweisen. Da ist dann richtig was los.

Das war jetzt aber genug geschlaumeiert für den ersten Tag.

Viel Spaß nun mit den Bildern.
PS: Am 5.2. ist Chinesisches Neujahr – das Jahr des Schweins. Darum die ganze Schweinerei auf den Bildern.

 

Tag 2 – Abenteuer und Einschiffung

Heute stand nur die Fahrt mit dem Riesenrad, dem Singapur Flyer, auf dem Programm.

Die Stadt hat noch so vieles mehr zu bieten. Insbesondere von den Nachtprogrammen haben Mitreisende ganz begeistert berichtete. Ein Zoobesuch bei Nacht, wobei die Zoos hier, wenn überhaupt, nur über Gräben abgetrennte Gehege haben. Gitter Fehlanzeige. Also eher eine Art Nachtsafarie.

Auch der große Botanische Garten mit den künstlichen Bäumen (Gardens by the Bay), soll gerade in den Abendstunden spektakulär sein und eine traumhafte Lichtershow bieten. Vielleicht ist später vom Schiff aus etwas davon zu sehen.

Der Rest des Tages ging fürs einchecken ich hätte ja einschiffen geschrieben, dann aber wahrscheinlich komische Kommentare erhalten), Koffer auspacken, die allseits beliebte Notfallübung usw. drauf.

Es regnet hier jeden Tag mindestens einmal. Jetzt gerade kommt eine richtige Sintflut runter. Gleich darauf brennt die Sonne wieder alles trocken.
Den Beleg dafür spüre ich gerade in meinem rot glühenden Gesicht

Das Lichterspiel im Garden konnten wir in der Ferne sehen. Sah spektakulär aus. Aber leider zu weit weg, um es aufnehmen zu können.

Hier noch ein paar Bilder aus luftigen Höhen.

Das Schiff hat nun abgelegt. Noch was für den Bauch tun, dann ist der Tag vorbei.
Bis demnächst…