2022/10 – Kanarische Inseln Kreuzfahrt

Es geht mal wieder raus aufs Meer.
Diesmal stehen die kanarischen Inseln im Fokus.


Diese Seite ist noch in der Erstellung.
Die Bilder müssen noch den Abschnitten zuordnet werden.

Für einen ersten Eindruck reicht es aber durchaus.

Hier findest Du die Bilder dieser Reise 


 

Wir sind gestern bereits nach Barcelona gereist und übernachteten dort. Das war günstiger, als einen Flug am Sonntag zu nehmen. Außerdem konnten wir uns so auch noch Barcelona ein wenig anschauen.

Ganz toll fand ich gleich, dass man in den Bussen nicht nur freies WLAN sondern auch USB Ladestationen an allen Sitzen hat. Da können wir noch was lernen.

Ganz in der Nähe unseres Hotels gab es einen echt großen Straßenmarkt. Der war ca. 2km lang und man versuchte den Markt etwas Mittelalterlich zu gestalten.
Es gab tolle und leckere Gerichte, Gewürze, sehr schönen Schmuck, manuell angetriebene Karusselle, einige Schauspiele und vieles mehr.
Da wurde wirklich etwas geboten.

Ansonsten war und ist das Wetter auch wunderschön. 23 Grad, etwas windig und strahlend blauer Himmel. Nur über dem Meer kommen ein paar Wölkchen auf. Klar, das der erste Sonnenbrand auch gleich fällig war🙄

Wenn man so durch die Menge geht, hört man viele deutsche, niederländische, englische und französiche Sprachfetzen. Nur Spanisch kam erstaunlich selten vor.
Dafür konnten die Händler fast nur spanisch. Aber irgendwie funktioniert die Kommunikation ja immer und so manche Leckerei fand den Weg zu uns😁

Sehr witzig fand ich, dass Paulaner hier ab dem 5.10. ein Oktoberfest ausrichtet. Da kann man nach München gerade noch so ausschlafen und in Barcelona weiterfeiern. Hurra🍻🥳

Heute morgen ging es dann auf die Costa Pazifica. Wenn ich das richtig gesehen habe, liegen 6 große Kreuzfahrtschiffe im Hafen.
Mit dabei die Wonder of the Seas von Royal Caribbean. Eines der modernsten und größten Schiffe der Welt. Es liegt direkt vor dem unseren. Am Heck erkennt man rote Rohre. Das sind Wasserrutschen, die über mehrere Decks gehen. Sehr beeindruckend.

Die Costa Pazifica ist da um einiges kleiner und auch älter. Dafür hat sie aber noch den typischen Costa Charm. Die neueren Modelle gleichen immer mehr den AIDA Schiffen. Die verfolgen eine andere Philosophie in Konstruktion und Ausstattung, die mich nicht so anspricht.

Die Leinen sind nun gelöst und es wird dann auch bald los gehen.
Morgen ist ein Seetag, Tags drauf legen wir erst einmal in Casablanca an.

3.10.
Heute war Seetag. Das Wetter war sehr diesig und es gab nicht wirklich viel zu sehen.
Dafür.ist aber das Meer extrem ruhig und das Schiff gleitet fast geräuschlos dahin.
Überraschender weise ließen sich auch drei Delphine sehen. Ich glaube, das war das erste mal im Mittelmeer.
Ansonsten stand nur chillen und die Verköstigung einiger Drinks und Leckereien auf dem Programm. Nichts, was man auf Bildern festhalten sollte☺

Gibraltar passierten wir dann doch erst spat am Abend. Ein einziges Bild ist einigermaßen etwas geworden und zeigt die Küste von Afrika.

Morgen steht dann ein Ausflug nach Casablance auf dem Programm. Bisher ist leider nur nicht bekannt, wann und wo es eigentlich los geht. Aber das bekommen wir sicher noch raus.

Wenn die italienische Großfamilie, welche einige Kabinen in unserem Gang belegt hat, mit den gegenseitigen Besuchen, Türen knallen und laustarke Unterhaltungen quer über die Balkone endlich einstellen, könnten wir dann auch langsam die Augen zumachen. So genieße ich halt noch etwas die Seeluft.

04.10. Casablanca,.Marokko
Über diese Stadt hatte ich schon einmal berichtet. Es ist aber auch mal schön, nach einigen Jahren mal wieder zu kommen und die Entwicklung einer Stadt zu sehen. Außerdem erfährt man auch immer mal etwas neues.
Heute kamen jedenfalls viele neue Infos hinzu.

Wir haben einen typischen Touristenausflug vom Schiff gebucht.
Es gab zwar einen Tipp für einen personal Guide, der auch via Whatsapp äußerst bemüht war, aber letztlich zuviel Geld haben wollte.
Der würde Ausflüge für bis zu 6 Personen anbieten, durch die sich die Kosten dann geteilt hätten. Die beiden anderen Paare sind aber schon früh angesprungen und damit hätte uns der 3 Stunden Spaß 250€ gekostet.
Also Sammelbus.

Leider hat die Organisation an Bord anfangs komplett versagt. Bisher trafen sich die Ausflugsgruppen irgendwo auf dem Schiff.und gingen gemeinsam zu den Bussen, wenn es an der Zeit ist.
Heute sollte man direkt zum Bus gehen. Das knapp 30 Busse zur gleichen Zeit abfahren sollten, strömten also alle Passagiere zum einzigen Ausgang. Die Behörden hatten das Schiff aber nicht freigegeben, also konnte niemanf raus. Dafür kamen immer mehr Passagiere in den total überfüllten Raum. Aufzüge kamem am, aber man konnte kaum noch aussteigen.
Die Temperatur stieg, die Luft ging aus und niemand von Personal ließ von sich hören oder sehen.
So standen wir gut eine Stunde da rum und so langsam erhitzten sich auch die Gemüter.
Dann endlich eine Durchsage: „Es wäre verboten sich auf die Treppen zu setzen“. Da war es gut, dass diese Sprecherin gerade nicht vor Ort war. Das hätte böse enden können.
Aber nur 4 Minuten später wurde der Ausgang geöffnet und die Stimmung wieder deutlich besser.
Ein Franzose meinte wohl, es gehe schneller voran wenn er mich von hinten schiebe. Nach einem leichten Stoß mit dem Ellenbogen auf seinen Bauch und einer kurzen Ansage war das Problem aber beseitigt. Schon wieder ein Franzose der derart auffällt.
Sei es drum. Die Leute im Bus waren alle der deutschen Sprache mächtig und das war auch eine überwiegend nette Gesellschaft.

Nun ging es aber dann auch los.
Es gibt sehenswertere Städte im Marokko als Casablanca,.aber vom Hafen aus, fährt man da auch Stundenlang hin. Da bleibt dann wenig Zeit zu schauen. Das lohnt nicht wirklich.

So ging es num quer durch die Stadt und zu einem Oliven und Gewürzmarkt. Den schauen sich alle Touristen an. Die meisten sind aber Kreuzfahrer und dürfen keine Lebensmittel mitnehmen. Das ist für die Händler ziemlich blöd.
In der Stadt selbst vielen vor allem die Unmengen an Katzen auf. Die meisten sehr dünn, aber einfach überall. So dicht, dass sich eine schon ganz oben im einem Baum zur Ruhe gelegt hat.

Natürlich durfte auch der obligatorische Besuch einer Naturheilmittelapotheke nicht fehlen. Da konnte man dann allerlei Öle und Tinkturen kaufen. Aber, und das hat mir gefallen, nicht aufdringlich. Wer nichts wollte, konnte ohne Diskussionen gehen. Das ist nicht die Regel.

Große Teile der Stadt sehen sehr baufällig aus. Tatsächlich ist dies in Teilen aber Absicht, wie unser Guide berichtete.
Bis zur Besatzung durch die Franzosen um den 1. Weltkrieg herum, galten viele islamische Regeln. So gehörte es vor allem zum guten Ton, sich nicht über seinen nächsten zu erheben.
Die Einwohner wohnten, egal wie Reich oder Arm soe waren, alle dicht an dicht. Die Fassaden der Häuser wurden gleichartig gestaltet, damit man von außen nicht auf den finanziellen Status des Besitzers schließen konnte.
Häuser mit aufwändigen und prunkvollen Fassaden wurden mit hohen schlichten Mauern umgeben. Das siehst man besonders am Königspalast, der von außen mehr wie ein Gefängnis ausschaut.

Mit den Franzosen kamen dann Villen, Balkone und das herzeigen seines Reichtums.
Interessant fand ich, dass die alten Häuser auch Balkone hatten, welche aber nur in den Innenhof wiesen. Der Grund: Dort durften sich Frauen ohne Kopftuch zeigen, was sie zuhause nicht tragen.
Seit 2002 besteht diese Kopftuchpflicht aber nicht mehr und die Geschlechter sind weitgehend gleichgestellt.

DAS Highlight der Stadt ist aber die Moschee Hassan II.
Ihr 220 Meter hohes Minarett ist von weitem zu sehen.
Nach Angabe unseres Guides ist sie, nach Mekka und Medina, die drittgrößte Moschee und die, mit Außenanlage, Bibliothek und Museum, der zweitgrößte religiöse Komplex der Welt. Mit etwa einer Milliarde Dollar auch nicht gerade günstig.
Sehr beeindruckend und voller Verweise und Beziehungen.

So ist die Gebetshalle 200 Meter lang, 100 Meter breit und 65 Meter hoch, was die 365 Tage eines Jahres darstellen soll.
Der Turm besteht aus 5 Ebenen, welche, wie der fünfzackige Stern auf der Flagge Marokkos, die 5 Pfleiler des Islam berkörpern. Diese sind:
Glaube
Gebet (5x am Tag)
Fasten (Ramadan)
Mildtätigkeit (Spenden)
Wallfahrt nach Mekka

Der Komplex wurde in nur 6 Jahren, in Anlehnung der Erschaffung der Welt un 6 Tagen, von 25.000 Handwerkern auf einer künstlich angelegten Landzunge 60 Meter über dem Meer erbaut. Die Leute arbeiteten dabei in Schichten an allen Tagen rund um die Uhr.

Es passen 25.000 Gläubige hinein, weitere 80.000 finden draußen Platz für das Gebet.
Das Gebet soll in höchster Konzentration vollzogen werden. Wie wohl bekannt sein dürfte, knien die Gläubigen dabei in Richtung Mekka und berühren mit Ihrer Stirn den Boden.
Unser Guide berichtet, dass, wenn sich Frauen in dieser Position verneigen, es mit der Konzentration der Herren nicht mehr weit her wäre. Das wäre wohl der Grund, warum die Geschlechter getrennt von einander Beten.
Der Konzentration ist auch geschuldet, dass Kinder erst ab 7 Jahren in die Moschee dürfen. Dann dürfen sie sich 3 Jahre anschauen, woe das alles funktioniert. Mit 10 Jahren dürfen sie dann selbst entscheiden, ob sie Muslem werden wollen.

Jetzt höre.ich aber mal auf. Das war ja schon viel Text, aber ich hoffe, er war nicht zu langweilig.

Hier noch ein paar Bilder, auch von einem schönen Ausklang des Tages.

Morgen ist wieder ein Seetag, da lasse ich mal das Handy aus.

Also bis demnächst und zoomt im den Bildern der Moschee auch mal.ein wenig rein.
Die Details sind einfach beeindruckend.

05. & 06.10.
Las Palmas – Gran Canaria
Gestern war ja Seetag. Da gab es nichts interessantes drüber zu erzählen. Einfach chillen und die Annehmlichkeiten des Schiffes genießen. Wunderbar (und lecker).

Heute stand dann Gran Canaria auf dem Programm.
Die drittgrößte Insel der Kanaren, fast rund und mit einem Durchmesser von 50km.
Die Insel hat so gut wie keine Industrie und ist vollkommen auf den touristischen Betrieb ausgerichtet.
Ich wollte den berühmten Leuchtturm und die Wanderdühnen sehen. Beides befindet sich aber ein gutes Stück weiter den Strand entlang.
Mit dem öffentlichen Bus ging es also in rund 70 Minuten nach Maspalomas.
Persönlich fand ich die Landschaft nicht wirklich reizvoll. Es reihte sich Bettenburg an Bettenburg, nur unterbrochen von Siedlungen von Ferienhäusern und Einkaufsmöglichkeiten jeder Größenordnung.
Die Landschaft nahm ich als ausgetrocknete, grünlich-graue Steinwüste mit wenigen trockenen Sträuchern war, die Richtung landesmitte hügelig wurde.

Obwohl es in den letzten Tagen wohl stark geregnet hat und die Hauptstadt Las Palomas teilweise überflutet war, waren die natürlichen und künstilchen Flussläufe knochentrocken.

Ganz anders in den Urlaubsburgen, welche sehr schön und grün, da künstlich bewässert, sind.

Wer jedoch einen Strandurlaub mit guten Restaurants sucht und Shopping liebt, kommt hie sicher voll aus seine Kosten.
Ich habe selten so saubere und gepflegte Anlagen und Strände gesehen und gerade die Strände sind teilweise einige hundert Meter breit, einige Kilometer lang und zum Teil durch Sandbänke vor zu hohen Wellen geschützt. Wirklich schön.

Die berühmten Wanderdünen, auf denen man sich wie in der Wüste vorkommen soll, waren weiter weg als gedacht. Da musste man schon ein wenig maschieren. Angeblich soll man da auch mit Kamelen durch die Dünen reiten können.
Es hat eine Weile gedauert bis ich da war. Wahrscheinlich sind die Wanderdünen nach dem Druck des letzten Touristenführers einfach weitergewandet (entschuldige das schlechte Wortspiel).
Dann aber rauf auf den Hügel und als einer der schon verschiedene Wüsten besuchen konnte kann ich sagen: Nein. Hat nix mit Wüste zu tun. Eher mit Nordsee nur ohne Gras. Und Kamele habe ich auch keine gesehen.
Dafür aber, trotz Lichtschutzfaktor 50, eine Menge leuchtend roter Haut, als ich von meinem Fußmarsch den Strand entlang wieder zurück war.

Trotzdem eine wirklich schön gemachte Urlaubsinsel mit einem guten bis sehr guten Service, von denen man sich bei uns mal eine Scheibe abschneiden könnte.
Die Kellner hatten alles im Blick und man brauchte fast nur eine Augenbraue in seine Richtung heben, schon stand er wie Road Runner vor dem Tisch und nahm die Bestellung auf.
Noch dazu scheinen die Leute alle Sprachen zu sprechen. Ich kanm gut verstehen, warum die Insel so beliebt war bzw. ist.

Irgendwann ging es dann auch mit dem Bus wieder zurück.
Solltest du mal nach Las Palomas an den Hafen kommen, suchst Du die Busstation vielleicht recht lange. Die liegt unterirdisch unterhalb eines Zeltdaches, das nach moderner Kunst ausschaut.
Einmal gefunden ist es aber sehr einfach. Die Karten gibt es dann im Bus. NICHT am Schalter. Der informiert nur, wie wir nach 20 Minuten in der Schlange erfahren durften🙄.

Viel mehr weiß ich heute nicht zu berichten.
Ich werde mich dann mal dick mit Aloe Vera einschmieren und hoffe, morgen auf Teneriffa etwas mehr Schatten zu finden.

07.10.
Arrecife – Lanzarote
Doch nicht Teneriffa, wie gestern angekündigt. Da haben sich offensichtlich schon die heutigen Probleme angekündigt.
Die Sonne gestern war etwas zuviel des Guten. Ein Muskelkaterähnlicher Sonnenbrand und sogar ein Sonnenstich waren die Folge.
Eigentlich sollte es mit einem Mietwagen zu den Feuerbergen und den schwarzen Strände gehen, ich traute mich, wegen Schwindel, Übelkeit, Fieber und Schüttelfrost nicht ans Steuer.
Getreu dem Motto, nur die harten kommen in den Garten, ging es aber zumindest ganz langsam und zu Fuß in die ca. 3km entfernte Stadt. So kann ich heute wenigstens ein bisschen was berichten.

Die Vulkaninsel Lanzarote ist bei weitem touristisch nicht so gestaltet wie Gran Canaria. Soweit man sehen kann gibt es relativ falche, weiße Häuser und keine Bettenburgen.
Das dem so ist geht auf den lokalen und 1992 verstorbenen Künstler Cesar Manrique zurück.
Dieser setzte sich stark dafür ein, und offensichtlich auch durch, die Bausünden der anderen Inseln hier nicht zu wiederholen und kämpfte gegen den Massentourismus.
So haben die Häuser maximal 4 Etagen und sind im einheimischen Stil erbaut.
Manrique gestaltete wesentlich die Entwicklung der Insel, schuf viele Kunstwerke und legte sogar die touristischen Routen über die Insel fest.
Das alles verleiht Lanzarote einen gemütlichen, ursprünglichen Charakter.

Man sieht aber leider auch, dass neuere Gebäude sich nicht mehr an diese Vorgaben halten. Sie werden höher, moderner und bunter. Ich finde nicht, dass diese Entwicklung der Insel gut tut.

Die Wege auf Lanzarote sind lang, daher muss man sich irgendeinem Transportmittel umsehen. Das sind zumeist Mietwagen oder Taxen. Diese sind aber recht günstig und auch die Preise in den Restaurants und Bars sind fast schon als billig zu bezeichnen.

Es gibt helle Sandstrände und schwarze Lavastrände.

Gerade die Lavafelder und Feuerberge sollen toll sein. Leider kann ich gerade von dort nun einmal nichts berichten.

Nach einem ordentlichen Marsch am Ufer und einer Shoppingstraße entlang, viel ich nur noch in ein Taxi und wir liesen uns zum Schiff zurück fahren.
Daher gibt es heute auch nur wenige Bilder.

Morgen geht es dann sicher wieder und dann schauen wir uns Fuerteventura an.

08.10.
Puerto del Rosario – Fuerteventura

Eine bescheidene Nacht liegt hinter uns. Fieber und Schwindel blieben, dazu kam bei uns beiden eine Erkältung. Die Stimmung also so negativ wie der ängstlich durchgeführte Corona Test. Was ja letztlich was positives ist.

Ein Blick aus dem Fenster ließ nicht gleich einen Unterschied zu Lanzarote erkennen, was sich auch daran liegt, dass die beiden Inseln nur 10km von einander entfernt liegen und der besagte Künstler gestern auch hier tätig war. Nur nicht ganz so erfolgreich.

So viel ist zu der Insel gar nicht zu sagen, daher Berichte ich auch mal ein wenig von dem Leben an Bord.

Zunächst schleppten wir unsere schmerzenden Glieder – hier bitte ich mal ein Mitleidiges oooooooh von sich zu geben – zum Frühstücksraum.

Du kennst das sicher zu genüge: Sobald man einen Funkturm in der Nähe hat, wird in unserer digitalen Welt sofort das Handy gezückt. Ganz besonders ausgeprägt ist dies bei den italienischen Gästen. Diese sind meist in größeren Gruppen unterwegs und brauchen, wegen ihrer Lautstärke, meiner Meinung nach eigentlich gar kein Handy. Die müsste man auch so bis China hören.
Aber egal. Das Teil kommt auf den Tisch, Lautsprecher an und die Familie angerufen.
Also entweder selbst, oder man wird angerufen.

Letzteres wird mit einem knallenden „Pronto“ angenommen.
Ich sagte schon, dass ich heute nicht alle Sinne beisammen habe, was immer zu einer Menge Blödsinn im Kopf ausufert.
So machte ich mir nach dem 5. Pronto so meine Gedanken darüber, ob die vielleicht den Tisch reinigen wollten. Das wäre schon naheliegend, denn da gab es heute etwas Verzug beim Service. Als ich dann mal, etwas genervt, ein etwas zu lautes Polyboy, so als genauere Spezifikation des Reinigungsmittels, in den Raum stelle, erntete ich aber nur seltsame Blicke.

Die Gespräche selbst finde ich jedes mal wirklich sehr beeindruckend. So silbenreich, wortgewaltig und schnell. Da ich kein Wort verstehe den Gesprächen aber auch nicht entkommen kann, versuche ich mir das eine oder andere zusammenzureimen.

Auffällig war, das der Telefonpartner übermäßig oft ein Luigi war.
SOFORT hatte ich natürlich das Bild vor Augen, wie sich ein kleiner Klempner die Mütze richtet und in seinem Bobycar hinter Bananen und Drachen her ist.
Ansonsten sind die Gespräche, immer aufs neue, derart umfassend, dass ich glaube, der Gesprächsverlauf verlief etwa so:
Urknall … Gasballungen … Abkühlung … Pangea … Kontinentaldrift .. es bildete sich eine stiefelförmige Landmasse … Romolus … Caesar … Nero … die Gallier … Päpste … Mord … Musulini ….
an der Stelle änderte sich die Tonlage und ich würde schwören, die Dame hat die Namen der 5000 Generationen an Vorfahren ihrer 94 Enkel auf Drag gesungen.
Zum Ende hin ging es dann sicher darum, dass das 4. von den 9 Sandkuchen, welche sich auf ihrem Teller türmten, doch ein wenig zu trocken war. Das macht aber nichts, da der morgendliche Stuhlgang vielleicht möglichweise unter Umständen etwas zu fluffig gewesen wäre.
Dann kam ein überraschendes „Tschau Luigi“ und das geistige Bobycar entschwand unter einer letzten blinkenden Münze am Horizont.

Nun aber wieder zurück zum Thema.

Was hat die Insel zu bieten?
Ich möchte dazu mal wieder Per Anhalter durch die Galaxis bemühen. Der Wal stellte, als der der Oberfläche von Magrathea entgegen stürzte, fest, dass es von einer Sache ziemlich viel geben würde und nannte es WIND.
Zudem war alles was er sah, groß und rund und so gab er ihm den großen Namen GRUND.

Tatsächlich gibt es hier schöne endlose Strände aus Muschelkalk und stets viel Wind. Fuerteventura ist daher ein toller Urlaubsort für Segler, Windsurfer und Kiter.
Besonders die Briten schätzen die Insel. Das macht sich auch durch eine Reihe von Pubs bemerkbar. Schließlich will man es in der Fremde ja wie zuhause haben, oder?

Heute fand hier ein Triathlon statt und da gab es einige Party-Stationen neben dem obligatorischen Oktoberfest. Es wurde schon etwas geboten, auch oder gerade weil die Saison eigentlich vorbei ist.

In der Innenstadt steht u.a. eine Bronzestatue von einem Herrn.
Zwei deutsche Mitreisende versuchten die Inschrift zu entziffern. Ich half Ihnen, indem ich folgende Geschichte erzählte (wirklich war!):
Das ist Miguel de Sancho Maria de la Crus.
Er war der erste Festlandeuropäer, der vor etwa 450 Jahren dieses Eiland betrat und gleich drei Dinge bemerkte:
1. Es gibt Einheimische. Diese tragen überwiegend einen Pinselförmigen Kinnbart und haben seltsam große abstehende behaarte Ohren.
2. Ziegen! Es gibt unheimlich viele Ziegen. Es sind so unheimlich wahnsinnig viele Ziegen, dass…aber ich schweife ab.
3. Bäume. Die Insel verfügte über eine üppige Vegetation.

Geschäftstüchtig wie er war, ließ er die komplette Insel abholzen und von seinem Sägewerk Pappeln, Kastanien und Kiefern, nach Frankreich und nach Spanien liefern.
Der Oberste der Einheimischen hatte da eigentlich etwas dagegen, aber der meckerte ja eigentlich immer.
Miguel setzte darauf, dass der Baumbestand sich von allein wieder erholen würde.
Er musste jedoch feststellen, dass die Ziegen jede Art von Bewuchs fraßen, bis der Boden blank war.
Daraufhin setzte sich Miguel auf einen Stuhl und wartet seit dem darauf, dass sich auf Fuerteventura mal wieder etwas lohnendes Entwicklen würde.

Das alles ist natürlich quatsch und ich war selbst überrascht, dass ich diese Geschichte recht flüssig erfunden und vorgetragen habe. Aber ich lernte auch, dass an dem alten Spruch „Hinter einem lustigen Mann steht eine Frau die mit den Augen rollt“ tatsächlich etwas dran ist.🙄😜

Die Story hat aber tatsächlich auch einen traurigen wahren Kern. Nämlich der Raubbau des Holzes und das Fressen der Vegetation hat tatsächlich stattgefunden. Die Insel ist weitgehend kahl, wüstenähnlich und erodiert auch weiter sehr stark.
Nur in den Touristengebieten werden einige Bäume und Grünflächen mit viel Aufwand am leben erhalten.
Das Eiland hat auch keine Vulkane und kaum Sehenswürdigkeiten. Am anderen Ende der Insel gibt es wohl ein paar Grotten, von denen man hier behauptet, dass früher dort Piraten ihre Schätze versteckten. Die Reiseführer sind sich jedoch einig darüber, dass dies nur eine Werbebehauptung ist um überhaupt etwas interessantes vorweisen zu können.

Aber zum Feiern und für Leute mit Spaß am Wassersport und Strandurlaub ist sie echt nicht schlecht.
Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt neben Bussen, Taxen und Mietwagen auch jede Menge E-Roller, E-Fahrräder und E-Vespas.

Das war es dann auch für heute.
Mal schauen wie es morgen auf Teneriffa und mit uns ausschaut.

9.10.
Santa Cruz – Teneriffa
Da der Text gestern etwas länger war, zunächst einmal eine Zusammenfassung des heutigen Urlaubsberichtes:
Toll – hinfahren – genießen – Spaß haben.
Punkt
.
.
.
Für den Fall das du noch etwas Lebenszeit für meinem WhatsApp Block verschwenden möchtest, schreibe auch gern ein-zwei Worte mehr.

Ich war noch nie auf den kanarischen Inseln, aber Teneriffa kam dem, wie ich es mir vorstellte, sehr nah.
Bereits vom Hafen aus waren die zerklüfteten Bergregionen, mit dem höchsten Berg Spaniens, und die in die Berghänge eingelassenen Siedlungen und Häuser sehr beeindruckend.
Die Entfernungen auf der Größten der Inseln sind jedoch auch wieder enorm und unsere Landzeit heute besonders knapp bemessen.
So blieb es bei einem Bummel durch Santa Cruz de Tenerife.
Für diese lange spanischen Namen, so z.B. für die Markthalle Mercado de Nuestra Señora de Africa, kann ich mich ja begeistern. Das klingt echt schön.

Die Stadt selbst erinnert an „normale“ spanische Städte mit Gebäuden unterschiedlicher Epochen und Stile. Ich fühlte mich hier und da an Barcelona erinnert, nur kleiner und intimer, gemütlicher.
Was mir persönlich negativ auffiehl war, das sehr viele Einwohner oftmals gleich mehrerer dieser kläffenden Wurzelbürsten durch die Landschaft führten, trugen, zogen oder alles zusammen. Mehrheitlich in einer Größe, von denen gleich ein halbes Dutzend in eine Tasche einer Cargo Shorts gepasst hätten. Sehr schön auch, wenn diese winzigen „Hunde“ an so einer langen automatischen Leine laufen. Die spannen sich über dem Boden wie Drähte bei Sprengauslösern.
Aber das war es auch schon an negativem.

Ungewöhnlich fand ich, dass an den Ständen, in den Restaurants und auch in der Apotheke (bin noch nicht wieder fit und Gabi geht es immer schlechter) ausschließlich spanisch gesprochen wurde. Man versteht sich aber immer irgendwie.

Heute wurde ein großes Fest gefeiert.
Irgendein Mix aus Comic & Manga Con, Konzerten, Karneval in Rio und was weiß ich noch alles. Das war etwas skuriel, aber echt witzig.

Auf der Suche nach einem Tappas Dealer musste ich sehr grinsen.
Italenische Restaurants waren übervoll, spanische waren voll, gelegentlich wird aber mal ein Tisch frei, beim Burger King gab es eine ewige Schlange und fast an Ende der Schlange schaute ein einsamer Verkäufer hinter dem Tresen eines vegetarischen Restaurants hervor, der nicht einen einzigen Kunden hatte.
Da ich ja ein Gutmensch bin, wollte ich mir aus Mitleid einen schönen Tofu-Salat beim ihm kaufen.
Es wurden dann doch Fleischbällchen beim Spanier. Auch ein Gutmensch ist in letzter Konsequenz eben nur ein schwacher Mensch☺😬

Teneriffa hat laut Reiseführer viel zu bieten und ist sicher die schönste aller kanarischen Inseln.
Viel gesehen habe ich leider nicht, aber was ich gesehen habe, macht Lust auf mehr.
Vielleicht folgt hier später auch mal ein längerer Landurlaub.
Ganz klare Reiseempfehlung!

Und schon shippern wir weiter…

10.10.
Funchal – Madeira

Die letzte Insel der Kanaren, wenn auch keine spanische sondern portugiesische, auf unserer Tour und wieder ganz anders als die anderen.

Wenn man aus ausreichender Entfernung draufschauen könnte, sähe die Insel vermutlich wie ein zerklüfteter Felsbrocken aus. Es gibt kaum ebendes Gelände. Die Straßen würde ich in die Kategorieen kurvig, bergig, steil und Aaaaaalter einteilen.
Entgegen der anderen Inseln ist hier aber alles grün. Es finden sich Pflanzen aus aller Welt und es duftet herrlich.
Eigentlich ist hier alles sehenswert, selbst der felsige Untergrund. Die Struktur ist so beschaffen, dass sie fast kristallin gerade abbricht und so mit die höchsten Steilklippen Europas ausbilden konnte.
Durch die wenigen Ebenen sind alle Häuser und Felder Terrassenförmig angelegt. Das ist schon am Tag sehr schön und beeindruckend, Nachts, mit der Strassenbeleuchtung, aber einfach nur Wow.
Die Fotos bilden das leider nicht gut ab.

Ein weiterer krasser Gegensatz zu gestern: Ich habe den ganzen Tag über nur zwei „richtige“ Hunde gesehen.😬

Diese Insel ist primär etwas für Naturfreunde und Wanderer sowie Hardcore Radler. Meine Jungs hätten mit ihren Bikerwadln hier sicher richtig Spaß.
Ich nicht so wirklich, erfreue mich aber an der Aussicht.
Auch Churchill verbrachte mal 12 Tage hier. Dem wird es sicher nicht anders gegangen sein😜

Ein schöner aber leider zu kurzer Tag. Ich wäre gern noch mit dem Holzschlitten vom Berg runter gefahren (musst du mal googlen – ist echt was besonders) oder hätte noch einige Speisen hier probieren wollen (Stichwort „schwarzer Degenfisch“, weniger die Nacktschnecken). Dafür hat es dann leider nicht mehr gereicht.

Morgen ist Seetag und es geht nun langsam wieder Richtung Mittelmeer.
Ich wünsche Dir noch viel Spaß an den Bildern und einen wunderschönen Wochenanfang.

12.10.
Malaga

Heute gab es nur einen kurzen Stopp in Malaga.
Jetzt bin ich ja nicht das erste mal hier, daher nur ein kurzer Überblick und ein Update seit meiner letzten Reise in die Geburtsstadt Pablo Picassos.

Die Stadt ist ein muss für jeden Altertums- und Kunstliebhaber. Hier sind wunderbare historische wie moderne Gebäude auf engen Raum zu bewundern. Die prächtigen Alleen, die Kathedrale, die Stierkampfarena, das römische Amphitheater und vor allem die Festung Alkazaba sind wirklich sehenswert.
Allerdings wollen das auch immer recht viele Menschen zur gleichen Zeit.
Der Strand ist recht steinig. Hier sollte man schon Schuhe tragen.

Sehr schön ist die nun fertiggestellte Einkaufzsmeile Muelle Uno am Jachthafen gelungen. Ein schöner Mix aus Speiselokalen und Geschäften aller Art, kominiert mit einer schönen Aussicht. Hier flaniert man gern.

Die nächsten Tage geht es über Savona nach Marseille, bevor dann am 18.10. in Barcelona die Reise endet.

Savona ist der Basishafen. Hier werden die meisten Passagiere ein- und ausschiffen. Da habe ich ja auch schon des öfteren von berichtet. Wahrscheinlich bleibe ich da an Bord und lass es mir hier gut gehen.
Wir hören uns daher wohl erst wieder aus Frankreich. Das wäre dann auch mein letzter Bericht von dieser Reise.

Jetzt stelle ich aber erst einmal ein paar Fotos zusammen und wünsche Dir noch einen schönen Abend.

14. & 15.10.
Savona & Marseille

Die letzten beiden Tage standen unter unter dem Chill-Stern.
In Savona steigen die meisten Passagiere zu und ist auch nicht wirklich reizvoll.

Im Marseille ist der Hafen recht weit weg vom der eigentlichen Stadt. Hier war ich ja schon ein paar mal, aber ein Besuch des Chateau ďif hat noch nie geklappt.
Auch heute nicht. Fast die halbe Costa Flotte und die MSC Seaview lagen im Hafen. Das ist Massterrorismus, da wollte ich nicht hin. Aber an Bord kann man es auch locker aushalten.

Daher nur ein paar Bilder vom Schiff und von Bord. Ich hoffe, sie gefallen dir dennoch.

Jetzt fährt das Schiff zurück nach Barcelona und am Abend geht dann auch der Flieger heim.

Das war es daher mit den Berichten zu dieser Reise.
Ich hoffe, Du hattest etwas Spaß, ein bisschen was gelernt und Lust auf ferne Länder bekommen.

Dann mal spätestens bis zur nächsten Reise.