2019/01 – Asien Kreuzfahrt

Laem Chabang / Thailand

Der Hafen entpuppte sich als riesiger Industriehafen, der außer Containern bis zum Horizont nichts zu bieten hatte. Wie schon angekündigt, sind wir direkt per Taxi nach Bangkok gefahren. Die Fahrt dauerte ca. 2,5h was zum Teil auch daran lag, dass sich ab der Ortgrenze von Bangkok kaum noch was bewegte. Gerade die großen Straßen in und aus der Stadt sind übervoll. Die Lücken zwischen den Wagen und LKW werden von Rollern und Tucktucks gefüllt. Verkehrsregeln gelten eher als unverbindliche Empfehlung. Aber alle passen aus einander auf, scheinen irgendwie entspannter und so klappt das ganze Chaos recht gut. Die Feinstaubaktivisten bei uns, würden allerdings einen Herzschlag bekommen. Es ist sicher gesünder einen Tag mit dem Mund an den Auspuff eines unserer Euro4 Diesel zu nuckeln als hier 10 Minuten an einer Straße entlang zu laufen. Viele Einwohner tragen Atemschutzmasken, aber allzu viel werden sie auch nicht bringen. 10 Mio. Einwohner wollen eben transportiert werden. Es gibt öffentliche Busse und Bahnen, diese sind jedoch recht unzureichend oder stecken im Verkehr fest.

Bangkok selbst ist sehr vielseitig und vielschichtig. Eine Metropole großer Gegensätze.
Die Stadt verfügt über sehr viele wunderschöne Tempel unterschiedlichster Religionen. Allen voran über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen).
Es gibt unglaublich viel zu sehen, was in den wenigen Stunden nicht einmal ansatzweise gelang.

Das gewählte kleine, günstige und wirklich gut ausgestattete Hotel lag mitten in der Stadt, am Rand der Altstadt Ratanakosin. Von dort aus waren viele Sehenswürdigkeiten schnell zu erreichen. Das Hotel wurde unseren Reisefreunden empfohlen, die das über FB an uns weiter gegeben haben. So kamen wir alle zusammen dort unter und haben Bangkok gemeinsam erforscht.

Auf dem Weg zum ersten Tempel, auf welchem wir uns noch mittels Plan orientiert haben, wurden wir von einer Einheimischen angesprochen, die wohl einen britischen Mann hat. Sie hat uns eine Reihe von Tipps gegeben, erklärt wie man mit Taxen und Tucktucks verhandelt und uns zunächst eine Fahrt über den Fluss empfohlen.
Sie rief ein Tucktuck, machte den Preis klar und verließ uns dann. Wir kletterten dann zu viert in dieses winzige Gefährt. Das dürfte dann auch die erste Joga-Übung meines Lebens gewesen sein. Zumindest konnte während der folgenden halsbrecherischen Fahrt niemand aus dem Fahrzeug fallen. Dafür waren wir zu gut eingepresst.
Für umgerechnet einen Euro ging es dann sehr schnell zu einem Anlegesteg für ein Long Tail Boot, welches wir ganz für uns allein hatten.
Es folgte eine einstündige Fahrt über den Chao Phraya.

Der graubraune langsam fließende Fluss ist in vielen Teilen mit Wasserhyazinten und Unmengen von Plastikmüll bedeckt. Er stinkt jedoch überhaupt nicht, was irgendwie seltsam ist. Zwischen den Pflanzen standen Seidenreiher, die nach Fischen suchten, die es reichlich gab.
Die Reise führte an vielen ärmlichen, teilweise verfallenen Häusern und an ca. 10 Tempeln vorbei.
Auf dem Fluss sind viele Boote unterwegs, so dass es manchmal schön schaukelte.
Es gab einiges zu sehen und die Fahrt an sich war sehr schön.
Insgesamt ein guter Tipp der Dame, wobei anzunehmen ist, dass sie schon irgendwie mit den Schiffsleuten was zu tun hatte. Aber egal, war schön.

Von der Anlegestelle war es nur ein kurzer Fußweg zum Wat Poh, in welchem ein riesiger, über 30 Meter großer, liegender Buddha zu finden ist.
Das Kunsthandwerk welches in diesen Tempeln zu finden ist, ist wirklich sagenhaft. Die Dimensionen, die filigranen Arbeiten usw. kommen auf den Bildern nicht wirklich gut raus.

Am Abend ging es auf den größten Wolkenkratzer der Stadt, auf welchem ganz oben das Biyoke Sky Restaurant untergebracht ist. Ein Wahnsinns Ausblick mit leckerem Essen. Auf dem Dach gibt es noch eine Aussichtsplattform die sich dreht. So bekommt man einen tollen Überblick über die erleuchtete Stadt.

Natürlich durfte auch der Besuch eines Nachtmarktes nicht fehlen. Es gibt recht viele davon. Auf einigen geht richtig die Post ab. Die Restaurants und Bars liefern sich ohrenbetäubende Lautsprecherschlachten. Echt heftig.
Nebenher konnte man von Kleidung über Essen (auch Insekten, Skorpione und andere Spinnen) bis hin zu Ballons mit Lachgas so ziemlich alles kaufen.
Den so oft erwähnten Sextourismus nahmen wir hingegen nur sehr selten war. Dafür muss man wohl spezielle Straßen, vor allem in Chinatown, aufsuchen.Garküchen in den Gassen und picknickartige Zusammenkünfte auf den Straßen luden sehr zum Probieren ein.

Heute wollten wir noch eines der berühmtesten Heiligtümer Thailands besichtigen. Den Smaragd-Buddha im Wat Phra Kaeo, welcher zusammen mit dem großen Palast die größte und älteste Tempelanlage Bangkoks ist.

Leider ist Samstag und es wollte gefühlt ganz Bangkok heute in diesen Tempel und den Buddha anschauen. Der ist dann auch nur 70cm groß und nicht aus Smaragd sondern aus Jade, steht auf einem ca. 5 Meter hohen goldenen Prunkschrein ist somit kaum zu sehen und darf nicht fotografiert werden.
Eine Wahnsinnsanlage. Allemal einen Besuch wert. Aber nicht heute. In dem Gedränge hatte auch die Höflichkeit des Personals ihre Grenzen. Es ging sehr ruppig und laut zu.
Der Besuch endete an der Stelle und so langsam war es auch Zeit für die Rückreise.
Unsere lieben Begleiter schmissen sich noch in den Pool des Hotels, wir mussten unbedingt noch zum Hard Rock Café

Das war heute mal ein langer Bericht und gab doch nur einen Teil des Tages wieder.

Nun geht es nach Kambodscha. Bin gespannt, was uns dort erwartet…