2022/04 – Mittelmeer Kreuzfahrt

Eine neue kurze Reise durch das Mittelmer nach langer Corona Abstinenz.


Diese Seite ist noch in der Erstellung.
Die Bilder müssen noch den Abschnitten zuordnet werden.

Für einen ersten Eindruck reicht es aber durchaus.

Hier findest Du die Bilder dieser Reise 


10.04. – Savona / Einschiffung

Auf dem neuen Flagschiff der Costa Flotte, der Costa Toskana, geht es von Savona nach Marseille, Barcelona, Valencia, Palermo, Rom und wieder zurück.

Eigentlich wollte ich von dieser Reise gar nicht so viel schreiben, aber die ersten Eindrücke hier an Bord haben den Spaß aktuell doch etwas getrübt.
Das positive Vorweg: Wir sind gestern mit dem Auto, mit einer kurzen Pause, ohne Probleme sehr gut in Savona angekommen.
Das Hotel war recht schön und direkt am Strand gelegen. Das Personal war sehr zuvorkommend und freundlich. Wie haben dort einen Parkplatz für die Dauer der Reise und einen gratis Shuttle zum Schiff.

Das Einschiffen war ebenfalls vollkommen problemlos und schnell. Von unserer Kabinenpflegerin war ich schon begeistert. Sie scheint sich schon die Bilder der Gäste eingeprägt zu haben, denn sie wusste auf dem Flur bereits, dass unsere Kabine fertig war und brachte uns auch zur richtigen. Das war schon bemerkenswert.

Wie ich schon schrieb, sind die Kabinen etwas geschrumpft, was besonders beim Stauraum auffällt.
Das wird bei einer Woche für zwei schon sehr knapp.
Richtig schlecht sind jedoch die Balkontüren. Die sind sehr schwer zu bewegen und wenn man nicht aufpasst, fallen die sehr laut ins Schloss und lassen noch 4 Kabinen weiter, sowie nach oben und unten, die Wände wackeln. Wirklich war. Wenn man im Bett den Kopf anlehnt, gibt es einen deutlichen Schlag auf den Hinterkopf. Von dem Donnerschlag der Tür mal abgesehen.
Das ganze dann mal 20 Türen im direkten Umfeld. Das ist schon ein echter Konstruktionsfehler.

Das Abendessen war schon was filmreif.
Die Ecke, wo wir unseren Tisch hatten, muss es ein unsichtbares Kraftfeld geben, denn wir wurden von den Waitern konsequent nicht gesehen.
Dazu kam noch, dass das elektronische Bestellsystem nicht funktioniert.
Abgesehen davon hatten wir auch ein wirklich langsames und blindes Team von Servicekräften. Ein paar Tische weiter arbeitete ein Team, die ihren Job verstanden. Da lief es, trotz der technischen Mängel, recht gut.

So vergingen von der Bestellung bis zur Lieferung eines Getränkes über 30 Minuten.
Ich habe Butter zu den Brötchen am Anfang bestellt, welche geliefert wurde, als die Vorspeise kam und die Brötchen abserviert wurden.

Am Nachbartisch sah es genau so aus. Hier wurde ein zum Hauptgang bestellter Salat mit der Nachspeise serviert.

Natürlich haben wir uns alle beschwert. Da war dann richtig was los. Da tauchten drei Manager und sogar der Maitre auf, versuchten alle zu besänftigen und haben die Waiter zusammengestaucht.
Die Manager kamen im Laufe des Abends immer wieder und schauten nach dem Rechten. Dann lief es halbwegs.
Tatsächlich saßen wir dann von 18:30Uhr dort und bekamen um kurz vor 21Uhr die Nachspeise.
Um 21Uhr schließt aber auch das Restaurant. Schlag 21Uhr wurde dann auch von gedämpfter Abendbeleuchtung das Restaurant für ein vermutlich anstehendes Ligaspiel mit Flutlicht geflutet.
So krass, dass es wirklich in den Augen weh tat.
Quasi der Rausschmeißer, es war ja dann auch Feierabend und wir staunten nicht schlecht, wie schnell die Waiter sich plötzlich bewegten und die Tische abräumten.

Das war alles so schräg und skurril, dass es schon eine gewisse Komik hatte. Zumindest bot es Stoff für diesen kleinen Bericht.

Aber Strich drunter.
Morgen wird es bestimmt super.

Ein erster Rundgang. Die meisten Gäste kommen erst noch. Daher ist noch alles recht leer.

Vier große Kreuzfahrtschiffe lagen heute direkt nebeneinander im Hafen von Marseille. Etwas weiter hinten noch zwei weitere.
Bei dieser geballten Ladung Touristen, noch dazu am Palmsonntag, blieben wir lieber an Bord und genossen die Annehmlichkeiten die so ein Hafenaufenthalt so mit sich bringt.
Günstige Spa Angebote, kaum Passagiere, überall freie Sitze und haufenweise Kellner, die sich mit Freude um einen gekümmert haben.
Alles in allem ein chilliger Tag.

Es bot sich auch die Gelegenheit einer Gruppe von Sängern und Akrobaten beim Training zuzusehen. Auf diese Aufführung freue ich mich jetzt schon.

Das Restaurantpersonal muss noch fleißig geübt haben. Heute lief es echt gut. Noch nicht perfekt, aber um Welten besser als gestern. Naja, viel schlechter wäre ja auch nicht mehr gegangen.

Jetzt wird noch der eine oder andere Drink genossen und dann gibt es gleich noch eine Show einer Madonna Cover Band, die aus vier Frauen besteht. Das wird bestimmt schön.

Nun fährt das Schiff Barcelona entgegen. Mal schauen, was der morgige Tag so bringt.

11.04. – Barcelona

Die Stadt ist ja eine alte Bekannte, aber ein paar Ecken und Veränderungen findet man ja immer.
Auf den Spuren der meisten Touristen ging es die berühmte La Rambla hinunter.
Die Künstler und Darsteller sind immer ein Blick wert. Wirklich witzig sind die Händler, die gefälschte Markenware verkaufen. Die haben ihre Waren auf Decken ausgebreitet und die Ecken der Decke mit Seile versehen. Wenn die Polizei kommt, ist das Angebot mit einem Handgriff verpackt und man kann stiften gehen.
Die Jungs wirkten auch wie Erdmänchen die nach Räubern Ausschau halten.
Echt herrlich anzuschauen.

Ich wollte dann unbedingt noch die Fortschritte an der Sagrada Familia anschauen.
Es geht dort gut voran, aber ich hoffte, dass der Jesus Turm, der Größte in der Mitte, schon fertig wäre. Das ist leider noch nicht der Fall, trotzdem ist der Bau jedes Mal äußerst beeindruckend.

Zurück ging es dann ein Stück mit der U-Bahn. Die Wege sind echt lang. Etwa 13km hat der Schrittzähler heute angezeigt. Entsprechend Müde bin ich auch.

Dann lassen wir den Abend mal gemütlich ausklingen und schauen noch einmal, dass es schönes im Theater gibt.

Als nächstes legen wir in Valentia an. Nicht wirklich spannend. Mal schauen was der Muskelkater morgen so erlaubt.

12.04. – Valencia

Die Stadt zeigte sich von einer sehr unfreundlichen Seite. Nebel, Regen, kalt, bäh.
Da bleibt man lieber zuhause.
Statt dessen scgön chillen an der Bar, bei minus 10 Grad frieren in der Kältekammer des Spa und einen ausführliche Massage musste heute auch sein.
Bei letzterem bin ich an eine zarte Philippin geraten, die früher vermutlich auf einen Schlachthof Rindern mit bloßen Händen die Wirbelsäule herausgezogen hat, gleich nach dem sie dem Tier mit Daumen und Zeigefinger das Genick brach. Wo hat die Frau bloß diese Kräfte her?
Am Ende kam ich mir vor wie Harry Potter, nachdem Gilderoy Lockhart ihm seine Knochen entfernt hat.
Mal schauen, ob ich noch ein Fläschchen Skelewachs in der Reiseapotheke finde.
Vorsorglich habe ich mir danach ein Tomahawk Steak gegönnt. Da ist ein Knochen mit dabei😁🤪
Heute gibt es daher nur wenig Bilder.
Morgen ist Seetag. Mal schauen ob es da etwas zu berichten gibt.

13.04. – Seetag / Geburtstag

Heute stand nur ein Thema an. Daher gibt es auch nicht viel zu berichten.
Außer vielleicht, dass dieser Kuchen vielleicht der beste war, den wir je genießen konnten.
Soooo lecker😇🥰

14.04. – Palermo

Wie soll ich diese Stadt beschreiben?
Sie hat auf jeden Fall etwas mit Berlin gemeinsam. Beide Städte haben schöne Ecken, man muss sie nur lange suchen.
Meiner Schätzung nach lag die Hochzeit Palermos zwischen 1750 und 1850. Dort entstanden wirklich schöne und aufwändige Bauten die ihres gleichen suchen.
Unser Tourguide berichtete auch davon, dass Palermo von je her von Kriminalität und Korupption durchsetzt war und noch immer ist.
Dies bestätigen auch die Reliquien oder der große Brunnen, die von überall her „zusammengetragen“ wurden.
Der große weiße Brunnen soll sogar das hiesige Mahnmahl für Korupption sein. Genutzt hat es indes wenig.
Vieles rankt sich hier um Familien und der Mafia. Da scheint es auch keine Grenzen zu geben. Ein Prister ist erst vor kurzem selig gesprochen  worden. Dieser hat sich öffentlich gegen die Mafia gestellt, welche ihn dann an seinem 56. Geburtstag erschossen hat.

Wie so oft sind wir auch hier erst einmal in einen HopOn/HopOff Bus gestiegen.
Davon möchte ich in Palermo gleich abraten. Der Bus soll alle 20 Minuten kommen. Der Verkehr ist aber so dicht, dass der Bus kaum voran kommt. Wir haben fast 45 Minuten auf den ersten Bus gewartet. Die Stimmung unter den Wartenden war entsprechend gereizt und selbst ich hatte ein kleines Wortgefecht mit einem deutschen Gast, der seine Familie aufforderte sich mal vorzudrängeln,da sie ansonsten wohl nicht in den Bus kämen.
So hat er dann nicht mehr gedrängelt und kam in der Tat auch nicht mehr in den Bus. So etwas kann mir echt den Tag versauen,  aber heute nicht.
Wir haben dann eine Runde mit dem Bus gedreht und sind dann im Anschluss zu Fuß noch einmal die schönsten Flecken abgelaufen.
Ein schöner kleiner Straßenmarkr, sakrale Bauten und einige schöne Ecken habe ich im Bild festgehalten.
Zuweilen war es etwas laut, aber die meisten Händler wenig aufdringlich.
Das liegt auch an dieser Handy Pest. Die meisten Händler waren mit ihren Geräten beschäftigt. Aber auch die Droschken, Tuktuk und Taxifahrer sind nicht über Gebühr aufdringlich. Ein Nein reicht in der Regel. Richtig nervend sind die Bettler. Aber das ist ja fast überall so.

Ein weiterer Vorteil der Handys ist sicher, dass man den Blick auf den Boden senkt und sich so die überwiegend Baufälligen Bauten und Müllkippen nicht anschauen muss.

Es gibt durchaus auch schöne neue Bauten. Leider hat hier aber die Stadtplanung total versagt, oder es gibt keine – was vieles entschuldigen oder erklären würde.

Ihr merkt schon, Palermo wird sich nicht in den Kreis meiner Lieblingsstädte einreihen können.

Wo ich gerade so schön am rummoppern bin, noch ein paar Infos zum Schiff.
Die Costa Toscana ist das Flagschiff der Costa Flotte. Es ist gerade erst in Dienst gestellt worden und wurde noch nicht einmal getauft.
Das Schiff kann 6500 Passiere aufnehmen, hat 18 Decks, 24 Gästeaufzüge und auf unserer Reise knapp 4000 Gäste an Bord. Davon 1100 deutsche.

Die Sprache an Bord entspricht in etwa der der Minions. Ein wildes Durcheinander von Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Deutsch/Österreichisch und Russisch. In einem Satz können durchaus Wörter aus allen Sprachen vorkommen. Dennoch, oder gerade deshalb, versteht man sich.
Mit Englisch kommt man aber am weitesten. Nur nicht bei den Franzosen, es sei denn, sie wollen etwas von Dir.

Der Schrittzähler weißt vom Bug bis zum Heck rund 800 Schritte aus. Die Wege an Bord können da schon mal lang werden.

Mit dieser Schiffsklasse, es gibt noch das Schwesterschiff Costa Smeralda, wurden auch neue Servicekonzepte umgesetzt. Mir gefallen diese nicht, denn sie sind auf kostenoptimierte Massenbeförderung ausgerichtet.
Die Pools sind nun eher bessere Fußbäder, die Einkaufsmöglichkeiten wurden deutlich reduziert und die Wertigkeit des Angebotes angehoben (Louie Vitton u.ä.), die Kabinen verkleinert und das Angebot an großen Suiten reduziert.
Dafür gibt es jetzt eben sehr viel mehr Kabinen und damit zahlungskräftige Gäste.

Aber auch so manche Kleinigkeit reduziert leider das bisherige Kreuzfahrt Gefühl.

So gibt es z.B. keine Tischdecken mehr in den Restaurants, Galaabende sind entfallen, Fotos mit dem Kapitän gibt es nur noch virtuell via GreenScreen (was allerdings Corona geschuldet ist), die Zeit für den Zimmerservice wurde reduziert, damit entfallen auch die Handtuchtiere u.s.w..
Das alles brauch man nicht, aber es verändert eben das Flair der Costa Schiffe und gleicht immer mehr dem Aida Konzept.

Nun aber genug gefaselt. Ich wünsche noch viel Spaß mit den Bildern und Videos.

15.04 – Civitavecchia/Rom

Heute haben wir einen Tagesausflug zur sterbenden Stadt Civita di Bagnoregio unternommen.
Im Hafen lagen 5 große Kreuzfahrtschiffe, aber fast alle Gäste fahren lieber nach Rom. Nur wenige haben die Reise nach Civita gewagt.
Im Hafen lag noch eine sehr ungewöhnlich bemalte Fähre. Das war ein Hingucker.
Nun aber auf nach Civitia. Gut 90 Autominuten fuhren wir durch wunderschöne Landschaften bis wir in einem kleinen Dorf ankamen. Die ganze Provinz war einst im Besitz des Vatikans und hier wurde auch das längste Konsil zur Papstwahl abgehalten. Gut drei Jahre haben die Kardinäle gebraucht, bis sie sich auf einen neuen Pontifex, Gregor den 10., verständigt haben. Kaum mehr vorstellbar.
Erst bei Vereinigung der 20 Provinzen zu dem heutigen Italien wurde der Vatikan, einst größter und mächtigster Grundbesitzer, entmachtet und auf den heute bekannten Vatikanstaat im Herzen Roms reduziert
Diese Region stellte auch viele Kirchenfürsten und von denen wollte man dann auch noch etwas haben. Damit wären wir beim Thema Reliquien. In Palermo fand man in den Kirchen den ein oder anderen Kopf eines Heiligen. Hier bewahrt man den rechten Arm der Ortsheiligen und gleich beide Arme eines Papstes aus dem Ort auf, was auch auf seinem Denkmal abgebildet ist.
Wenn man jemanden den kleinen Finger reicht…

Im Mittelalter herrschten die Etrusker diese Region. Spuren von ihnen sieht man heute noch in Form von Höhlengräber, welche inzwischen zu Taubenschlägen umgebaut wurden.
Aber warum stirbt Civita, die heute noch 11 Einwohner hat, nun?
Die Stadt wurde einst auf einen Tuffstein Plateau gebaut, welches wiederum auf (Meer) Sand steht, was man damals aber nicht wusste.
Die ganze Umgebung ist von starker Errosion betroffen. Die ganze Umgebung rund um die Stadt und große Teile der selben wurden schon abgetragen.
Nun ragt der Rest von Avicita wie eine einsame Burg aus einem ausgespülten Talkessel heraus.
Zuletzt fiel eine ebenerdige Verbindung quer über das Tal der Witterung zum Opfer, welche dann durch eine Brücke ersetzt wurde.
Die Ansätze der ursprünglichen Verbindung sind noch zu sehen.

Der Weg über die Brücke hoch in die Stadt ist echt kein Spaß. Der Weg ist unheimlich Steil und anstrengend.
Die Stadt selbst und das Panorama des Tals ist aber großartig und diese Mühe wert.

Nach der Besichtigung ging es noch in ein Restaurant am Rande eines Vulkansees, welches ein ganz hervorragendes 4 Gänge Menü und eine Flasche Wein servierte.

Rund herum ein wirklich schöner Ausflug, den auch ich weiterempfehlen werde.

Das war es dann auch schon mit unserer kurzen Reise.
Die Koffer sind gepackt und wir genießen noch das Abendprogramm nebst ein paar Cocktails.
Morgen geht es dann von Bord und wir fahren dann auch gleich wieder Richtung Heimat.